Man kennt es nur zu gut. Das Online Marketing möchte noch ein A/B Testing hier, ein AdWords Tracking dort und natürlich darf Google Analytics auf keinen Fall fehlen.
Da verliert man im Quellcode schnell den Überblick und womöglich liegen in verschiedensten Teilen des Quellcodes Scriptleichen verborgen die keiner mehr wirklich braucht oder analysiert. Dafür gibt es seit 2012 den Google Tag Manager – Anfangs noch etwas träge und in den Kinderschuhen ist er seit der Version 2 ( veröffentlicht 2014 – Historie) doch wirklich ausgewachsen und eine wirkliche Arbeitserleichterung.
Das Prinzip hinter dem Tag Manager ist denkbar simpel. Es gibt einen Implementierungcode für den Tag Manager an sich und dieser bindet je nach Konfiguration dann einzelne Scripte, Konstanten und Trackings bei Bedarf ein.
Variablen
Die Variablen bilden den Grundstein des Tag Managers. In Ihnen werden wichtige Daten für die Scripte (Trigger / Tags) abgelegt. Zum Beispiel die ID des Google Analytics Accounts oder die Facebook Pixel ID für ein Remarketing auf dem sozialen Netzwerk.
Oft werden die Variablen für Konstanten benutzt oder für Datenschichtvariablen. Können aber auch nützliche kleine Funktionen wie Zufallszahlen erzeugen.
Trigger
Bei den Triggern handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen Auslöser. Dieser gibt unter bestimmten Bedingungen entweder ein JA oder NEIN weiter, welches dann von einem Tag genutzt wird. Was uns direkt zum Tag führt…
Tags
Tags sind kleine Codeschnipsel welche bei bei der Erfüllung von Bedingungen (Triggern) ausgeführt werden. Meist befördern diese Informationen an Drittanbieter, diese werden dann dann weiter analysiert. Ein Beispiel dafür ist ein Kauf in einem Online Store. Kommt der Kunde auf die Bestätigungseite, wird die Bedingung „Kunde ruft www.beispielshop.de/checkout/finish auf“ erfüllt und der Tag sendet Informationen darüber (Warenkorbwert, Auftragsnummer, Produkte) zum Beispiel an Google Analytics oder an ein externes Tool zur Daten- und Kundenanalyse.
Versionierung
Ein großer Vorteil vom Tag Manager ist neben seiner Flexibilität noch seine Versionierung. Bisher hat Google darauf keinen großen Wert gelegt, doch beim Tag Manager haben Sie mittlerweile einen sehr guten Stand. Nicht nur werden alle Veröffentlichungen dokumentiert, sondern auch welche einzelnen Variablen, Trigger oder Tags geändert wurden und besonders wichtig, von wem! Oft haben mehrere Personen Zugang zum Account, was zu Problemen führen kann.
Im schlimmsten Fall kann man einfach die letzte funktionierende Version einsetzen und sich dann in Ruhe um die Problemlösung kümmern. Wirklich ziemlich gut gelöst von den Jungs und Mädels aus dem Silicon Valley.
Container
Alle angelegten Webseiten werden in Containern gepackt. Diese können dann bequem exportiert und wieder importiert werden. Das ist gerade bei ähnlichen Webseiten oder gleichen Applikationen unter versch. URLs interessant. So müssen nicht erneut alle Variablen, Trigger und Tags angelegt werden.
Fazit
Der Google Tag Manager ist eine Allround Tracking Verwaltung mit der man alle wichtigen Google Tools einbinden kann und viele der wichtigen Drittanbieter Trackings. Mit der Versionkontrolle hat man immer den besten Überblick über die Aktivitäten der anderen Nutzer und mit der Trennung von Tags, Triggern und Variablen spart man sich viel Arbeit. Schön ist auch das man Warnungen bekommt, falls man eine Variable löschen möchte, die in einem Trigger oder Tag verwendet wird.
Alles in allem ein sehr solides Tool von Google, was hoffentlich auch noch eine Version 3 und 4 bekommt. Google stampft ja ganz gerne mal Projekte ein. Ich freue mich schon auf die Einbindung von Google Optimize – der passende Bericht dazu folgt sobald dies für Klein- und Mittelstandsunternehmen kostenlos verfügbar ist.